Geistlicher Impuls

Seelsorgerin Seniorenzentrum Martha-Maria Lichtenstein-Honau

Wenn ich etwas nicht mag, dann sind es Menschen, die von mir Gehorsam einfordern. Sehr schnell empfinde ich das als Bevormundung und Schikane und werde widerspenstig.

Durch die Coronakrise wurde in den letzten Monaten von uns allen viel Gehorsam verlangt. Hygiene- und Abstandsregeln galt es einzuhalten, Besuchsbeschränkungen erlaubten nur noch wenige Kontakte und alle Veranstaltungen fielen aus. Unser Leben und unsere Freiheiten wurden empfindlich eingeschränkt.

Bei Dingen und Vorschriften, die ich als notwendig erachte, gehorche ich dann schon, aber es gibt Situationen, in denen Widerstand angebracht ist, weil Gehorsam nur dazu benützt wird, um Macht über Menschen auszuüben und ihre Freiheiten einzuschränken.

Ab wann ist Widerstand nötig? Ich denke dann, wenn Menschen zu Schaden kommen, Grundrechte dauerhaft eingeschränkt bleiben oder immer mehr beschnitten werden, vor allem auch mein Recht, meinen Glauben an Gott zu leben.

Gott gehorche ich lieber als Menschen, weil ich weiß, dass er meine Freiheiten nicht beschneidet, weil seine Macht voller Liebe und Fürsorge ist. Ihm gehorche ich gerne, weil er es gut mit mir meint.