Die letzten Tage und Stunden vor dem Tod sind eine schwierige Zeit. Svenja Wolf will mit ihrer Musik in dieser Zeit helfen. In der 57. Folge von „gut gepflegt“, dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit, erzählt die Musiktherapeutin von ihrer Arbeit, von den Chancen und den Risiken von Klängen.
„Ich war immer die Erzieherin, die mit Instrumenten gearbeitet hat, weil ich durch die Musik die Kinder besser erreichen konnte als durch Worte."
So beschreibt Svenja Wolf, wie in ihr der Berufswunsch gewachsen ist, Musiktherapeutin zu werden. Zwar ist die gelernte Erzieherin schon von Kindesbeinen an mit Musik in Kontakt gekommen. Erst durch ihre mehrjährige Ausbildung zur Musiktherapeutin konnte sie sich voll entfalten.
Musiktherapie als Angebot
Seit Juni 2024 arbeitet Svenja Wolf als Musiktherapeutin im Palliativteam am Krankenhaus Martha-Maria St. Theresien. Das bedeutet: In ihrem Arbeitsalltag begleitet sie unsere Patientinnen und Patienten auf ihren letzten Schritten.
Wichtig dabei: Sie drängt sich nicht auf. Ihr Wagen bleibt erst einmal außerhalb des Zimmers. Sie betritt den Raum, spricht mit dem Patienten, überprüft die Situation und erst, wenn alle Faktoren stimmen, bringt sie ihre Instrumente ins Zimmer, damit die Patienten selbst spielen (aktive Musiktherapie) oder zuhören (rezeptive Musiktherapie).
„Ich selbst bezeichne meine Arbeit oft als klingende Apotheke – ein Musikstück, das mich tröstet, berührt und antreibt."
Direkter Zugang zu den Gefühlen
Dass diese starken Emotionen hervorgerufen werden, ist Fluch und Sehen zugleich. Svenja Wolf erklärt in der 57. Folge von „gut gepflegt“, dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit, dass die Musik einen direkten Zugang zu den Gefühlen eines Menschen ebnet.
Durch Klänge können Bilder entstehen oder Erinnerungen hochkommen. Auch auf körperlicher Ebene könne es Reaktionen geben. Deshalb ist es essenziell, aufmerksam auf die Signale zu achten und aufkommende Gefühle im Gespräch einzufangen.
Das ist besonders wichtig bei all jenen Menschen, die nicht mehr selbstständig sprechen können. Denn Svenja Wolf weiß: „Musik kann auch eine Folter sein."
Unterstützung für Pflegekräfte, Patienten und Bewohner
Wie entlastet die Musiktherapie die Pflegekräfte auf Station und im Pflegebereich? Mit welchen Ängsten und Sorgen wird Svenja Wolf im Arbeitsalltag konfrontiert? Und: Was hilft ihr persönlich dabei, die herausfordernden Situationen aus der Palliativpflege zu verarbeiten?
Diese und weitere Fragen beantwortet sie im Gespräch mit Christian in der 57. Folge von „gut gepflegt“, dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit.
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